Erfolgreiche Innovationen entstehen nicht einfach so – vielmehr sind sie das Produkt eines nutzerorientierten Designprozesses, der effizient, offen für Experimente und auf die Vision abgestimmt ist. Wir setzen in unseren Projekten daher auf Design Sprints, denn diese Workshop-Methode bildet genau dies ab. Design Sprints sind ein erfolgreiches Tool zur Gestaltung und Validierung von Innovationen, wodurch Risiken bei der Markteinführung um ein Vielfaches minimiert werden können.
Was genau ist ein Design Sprint?
In einem Design Sprint arbeitet ein multidisziplinäres Team fünf Tage lang im Rahmen eines strukturierten und moderierten Prozesses, um greifbare und innovative Lösungen zu einer vorab definierten Fragestellung zu entwickeln. Im Verlauf des Workshops werden Probleme analysiert, Prototypen entwickelt und Ideen gemeinsam mit Kunden getestet. Im Kern weist das Vorgehen des Design Sprints Ähnlichkeiten mit dem Design Thinking Prozess auf und beinhaltet Teile des User Journey Mappings. Mit einem Mix aus Einzel- und Gruppenarbeiten entsteht in nur einer Woche ein neues Produkt oder die Weiterentwicklung eines Produktes. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines visuellen Konzeptes für die Benutzerführung.
Warum Design Sprints?
Im Rahmen der Entwicklung von Websites und mobilen Applikationen benötigt der Planungs- und Designprozess oft sehr viel Zeit. Eine gute Planung ist zwar essentiell für die Entwicklung innovativer mobile Lösungen jedoch besteht hierbei die Gefahr, sich in Details zu verlieren und am Ende festzustellen, dass entwickelte Produkte nicht die erwartete Akzeptanz bei den Nutzern finden.
Mit einem Design Sprint kann der Abstimmungsprozess abgekürzt werden und mehrere Monate Arbeit in eine einzige Woche komprimiert werden. Sie kombinieren Teamarbeit, Zeitdruck und Kunden-Feedback. Im Vergleich zu traditionellen Brainstorming-Methoden bietet ein Design Sprint nicht nur Möglichkeiten zur Individualisierung, es können so in nur einer Woche auch messbare Ergebnisse kleiner Arbeitsgruppen erarbeitet werden.
Wer nimmt an Design Sprints teil?
Sinnvoll ist es, mit einem Team von vier bis neun Personen zu starten. Es ist wichtig, dass die Sprint-Teilnehmer aus interdisziplinären Bereichen kommen und damit unterschiedlichen Hintergründe aufweisen – dies erweitert den Horizont und ermöglicht das Generieren unterschiedlicher Lösungsansätze. In einem Design Sprint-Team sollten die Rollen Macher, Bedenkenträger, Entscheider (Product Owner), Fachexperte, Betroffener und Verantwortlicher vertreten sein. Darüber hinaus besetzt adesso mobile noch die beiden Positionen des Moderators sowie des UX-Design- und Prototyping-Experten.
Ablauf des Design Sprints
Design Sprints dienen der Lösung bestehender Probleme und dem Testen neuer Ideen. Zu Beginn muss daher definiert werden, was die Herausforderung ist, wer die Nutzer des entwickelten Produkts sind und welche Ziele mit der Lösung des Problems verfolgt werden.
Die Durchführung des Design Sprints gliedert sich in fünf Phasen, die in fünf Tagen umgesetzt werden.
Analysis: Sprintziel definieren
Zu Beginn müssen alle Beteiligten das gleiche Verständnis des zu lösenden Problems bekommen. Hierfür startet man mit einem Blick in die Zukunft – folgende Fragen werden gestellt:
- Wie entwickelt sich das Projekt in den nächsten sechs bis zwölf Wochen, wenn der Verlauf positiv ist?
- Welche Risiken gibt es, die den Erfolg beeinflussen können?
- Wie sieht die Customer Journey aus, welche Personas gibt es und wie sehen die damit verbundenen Prozesse aus?
In der zweiten Tageshälfte nehmen zusätzlich für das Projekt relevante Experten, Kollegen und Stakeholder am Design Sprint teil. Durch kurze Interviews sollen alle Teilnehmer die verschiedenen Standpunkte zu den Herausforderungen des Design-Prozesses verstehen.
Es werden anschließend von jedem Teammitglied individuelle „how might we“-Fragen auf Klebezettel geschrieben, die anschließend kategorisiert werden. Auf Grundlage der erarbeiteten Antworten und der „how might we“-Fragen definiert der Product Owner anschließend das Sprint-Ziel, das für die weiterführenden Aktivitäten maßgeblich ist.
Ideation: Lösungsansätze finden
Am zweiten Tag befassen sich die Teilnehmer des Design Sprints mit Skizzierung von Lösungen. Zu Beginn werden mögliche Lösungsansätze gesammelt, die beispielsweise vom Wettbewerb oder aus anderen Kontexten adaptiert werden können. Diese Lösungsansätze werden anschließend vorgestellt und individuell bewertet. Die jeweils präferierte Lösung wird darüber hinaus von jedem Teilnehmer separat skizziert. Der zweite Tag endet mit einer gemeinsamen Besprechung aller erstellten Skizzen.
Decision: Entscheidungen treffen
Am dritten Tag des Design Sprints werden die besten Ideen bestimmt und eine User Story erarbeitet. Mit Hilfe von Stickern hat jedes Teammitglied die Möglichkeit, die Entwürfe seiner Kollegen zu favorisieren. Die so entstandene „Heatmap“ präsentiert die besten Ideen, die anschließend vom Team besprochen und kombiniert werden. Der Product Owner fällt anschließend die Entscheidung, welche Lösungsansätze später für die Erstellung erster Mockups und einer User Story verwendet werden. In Form eines Storyboards können die Funktionen des Prototyps im Anschluss dargestellt werden, um die Logik der Idee effizient prüfbar zu machen. Das Storyboard beinhaltet eine detaillierte Ansicht der Lösungsschritte in Form von Bildschirmansichten im Rahmen einer App.
Prototyping: Prototypen erstellen
Am vierten Tag werden die Prototypen aus den zuvor gewählten Lösungsansätzen entwickelt, die anschließend Nutzern zum Testen zur Verfügung gestellt werden. Um ein realistisches Feedback zu erhalten, müssen die Prototypen echt aussehen und von externen Personen benutzt werden können. Innerhalb eines Design Sprints können verschiedene Rollen im Team vergeben werden. So ist es möglich, dass sich eine Person um einzelne Aspekte des Prototyps kümmert, während eine andere Person alle Elemente zusammenträgt.
Der Experte für UX-Design und Prototyping von adesso mobile setzt die Ideen in einem bedienbaren Prototyp um.
Testing: Kundeninterviews durchführen
Am fünften Tag werden die Prototypen ausgewählten Kunden vorgestellt und dazu Befragungen durchgeführt. Für eine erste Validierung reichen fünf Kunden aus. Hierbei ist es wichtig, dass die Nutzer unbeeinflusst ihre Erfahrungen mit der Anwendung machen. Um dies zu unterstützen, sollten in diesem Zusammenhang offene W-Frage gestellt werden. Während des Interviews sind alle anderen Teilnehmer als Beobachter aktiv und notieren sich die Reaktionen und Antworten der Kunden. Die Mitschriften werden im Anschluss gesammelt und kategorisiert, wodurch Erkenntnisse für die weitere Entwicklung abgeleitet werden können.
Welche Hypothesen haben sich bewahrheitet, welche Thesen können verworfen werden und welcher Input dient eventuell für einen nächsten Design Sprint?
Welche Faktoren sind für eine zeitnahe Umsetzung wichtig? Wir unterstützen Sie dabei.