Am 14. November endete die Workshopreihe „Ganzheitliche Produktionssysteme 4.0“ mit einer großen Abschlussveranstaltung im Fraunhofer-Institutszentrum in Stuttgart. Im Rahmen des Events blickten alle Partner des Arbeitskreises auf die Ergebnisse des Industriearbeitskreises zurück, um wichtige Erkenntnisse noch einmal Revue passieren zu lassen.
Bei der erfolgreichen Workshopreihe tauschten sich Produktionssystemverantwortliche renommierter deutscher Unternehmen über neue Ansätze aus der angewandten Forschung aus. Das Format wurde vom Fraunhofer IPA entwickelt und in den Jahren 2021 und 2022 erstmals erprobt. Die zweite Runde des Industriearbeitskreises startete im März 2023. Als Partner fungierten die vier Best-Practice-Unternehmen FESTOOL, TULIP, DMG MORI und adesso mobile solutions. Kern des Arbeitskreises waren insgesamt fünf iterative Workshops zu relevanten Produktionsthemen.
Inhaltsverzeichnis
- Mobile Apps machen Produktionsprozesse effizienter und transparenter
- Workshopreihe des Fraunhofer IPA stand im Zeichen der Digitalisierung
- Wichtiges Fazit: Der Mensch bleibt trotz zunehmender Digitalisierung der zentrale Erfolgsfaktor
- Vorbereitungen für den Fraunhofer-Industriearbeitskreis 2024 laufen bereits auf Hochtouren
Mobile Apps machen Produktionsprozesse effizienter und transparenter
In der initialen Phase der Veranstaltungsreihe wurde von adesso mobile ein App-Konzept erdacht, welches anschließend in mehreren Iterationsschleifen und unter Berücksichtigung des Feedbacks der Arbeitskreisteilnehmer:innen weiterentwickelt wurde. Dabei lernten die Beteiligten viel über die Konzepterstellung für mobile Produktions-Apps. Der auf der Abschlussveranstaltung vorgestellte Clickdummy motivierte sie dazu, weitere Wege in Richtung Umsetzung einer eigenen App zu gehen. Unter anderem für Prozesse in der Fertigungssteuerung, der Instandhaltung, dem Shopfloor Management, dem Kennzahlentracking und in den Bereichen Reporting und Service bringt eine mobile Lösung deutliche Vorteile.
Mobile Anwendungen ermöglichen den Zugriff auf wichtige Produktionsdaten in Echtzeit, verbessern die Kommunikation zwischen Teams und optimieren Arbeitsabläufe. Durch den Einsatz mobiler Software können Unternehmen ihre Produktionsprozesse kontinuierlich überwachen und anpassen, was zu höherer Produktivität und Qualität führt. Ebenso ermöglichen sie die schnelle Erkennung und Behebung von Problemen, wodurch Ausfallzeiten und Kosten reduziert werden. Darüber hinaus fördern sie die Einbeziehung der Mitarbeiter:innen, indem sie Informationen dynamisch und direkt zur Verfügung stellen.
Im Rahmen der Workshopreihe wurde ein Prototyp für eine mobile Anwendung zur Überwachung von Produktionsdaten entwickelt
Workshopreihe des Fraunhofer IPA stand im Zeichen der Digitalisierung
Insgesamt richtete sich der Fokus des diesjährigen Industriearbeitskreises des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ganz auf das Thema Digitalisierung. Neben dem von adesso mobile präsentierten Workshop zu mobilen Apps für digitale Assistenzsysteme sorgten Expert:innen von TULIP und DMG MORI mit dem Thema Augmented Lean für Aha-Momente bei den Workshop-Teilnehmer:innen. Augmented Lean ist ein neuer Ansatz für die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie, der besonders effektives Arbeiten ermöglicht.
Weitere Kernthemen des Industriearbeitskreises waren Digital Industrial Engineering und Lean 4.0. Dabei stand die Toolbox Lean 4.0 im Mittelpunkt, die in früheren Arbeitskreisen als prototypische Umsetzung konzipiert und aufgebaut wurde. Die Toolbox beinhaltet sowohl klassische als auch digitalisierte Lean-Methoden und verbindet diese mit Informationen zu Industrie 4.0-Technologien und Industrie 4.0-Use Cases. Herausgekommen ist eine umfassende Wissenssammlung, die typische Anwendungsprozesse des Industrial Engineering abdeckt und gleichzeitig zusätzliche Erkenntnisse über ganzheitliche Produktionssysteme und Industrie 4.0 liefert.
Wichtiges Fazit: Der Mensch bleibt trotz zunehmender Digitalisierung der zentrale Erfolgsfaktor
Alle Workshop-Teilnehmenden kamen bei ihrem lebhaften Austausch zu einer wichtigen Erkenntnis: Trotz der rasanten Entwicklung und Umsetzung von Industrie 4.0-Technologien in Produktionsprozessen bleibt der Mensch der zentrale Erfolgsfaktor. Denn auch, wenn Digitalisierung und Automatisierung die Effizienz und Produktivität steigern können, ist die Rolle des Menschen aufgrund seiner Fähigkeit, kritisch zu denken, kreative Lösungen zu finden und komplexe Entscheidungen zu treffen, unverzichtbar. Emotionale Intelligenz bleibt für Führung, Teamarbeit und Kundenbeziehungen unerlässlich. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen trotz zunehmender Digitalisierung den Fokus auf die Weiterbildung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen legen, um deren Kompetenzen zu erweitern und sie auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 vorzubereiten.
„Das mit Abstand wichtigste Element für zukunftsfähige Produktionssysteme ist die Verfügbarkeit kompetenter und motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, fasst Dr. Martin Landherr von FESTOOL zusammen.
Vorbereitungen für den Fraunhofer-Industriearbeitskreis 2024 laufen bereits auf Hochtouren
Auf der Abschlussveranstaltung in Stuttgart loben die Teilnehmer:innen das Workshopformat und die spannenden Einblicke in die Arbeit der beteiligten Firmen. „Mein Highlight war der offene und partnerschaftliche Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der teilnehmenden Unternehmen“, erklärt Johannes Schwager, Senior Account Manager bei adesso mobile.
Das erfolgreiche Workshopformat wird vom Fraunhofer IPA auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Die Teilnehmenden bekommen dann erneut inspirierende Eindrücke von der Forschung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie vom Arbeitsalltag der involvierten Unternehmen. Anmeldungen sind über die Website des Fraunhofer IPA möglich.