Wie Ecken und Kanten die Rettungskette unterstützen
Edge Computing spielt eine besondere Rolle im Projekt euriale. Edge Computing bedeutet, dass Daten nicht bis zu den weit entfernten Rechenzentren übertragen werden müssen, um dort von Cloud-Servern verarbeitet zu werden. Die Verarbeitung der Daten erfolgt durch Server (Edge Hosts), die sich innerhalb des 5G-Netzwerkes und damit vor Ort befinden. Nur, wenn die Daten das 5G-Netz nicht verlassen, werden sowohl die Eigenschaften von 5G – wie geringe Latenzen und eine stabile Übertragung – vollumfänglich genutzt, als auch die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der medizinischen Patienteninformationen garantiert.
Warum kann das nur mit der 5G-Technologie funktionieren? Vor allem Funktionen wie Live- Videostream und Augmented Reality erzeugen große Mengen von Daten. Über 4G/LTE-Netze wäre eine zuverlässige Übertragung solcher Datenmengen nicht gewährleistet. Für private Endnutzer:innen wird es einen vergleichbar geringen Unterschied machen, ob sie über 5G oder 4G ihre Anwendungen nutzen. Man kann sich jedoch leicht vorstellen, dass für Entwicklungen im Bereich des digitalen Rettungswesens oder bei Datenübermittlungen, die auf eine lückenlose und im besonderen Maße sicherheitsrelevante Übertragung angewiesen sind, ein instabiles Netz schwere Folgen hätte.
Im Projekt euriale erforschen die Projektbeteiligten die dezentrale medizinische Notfallversorgung, um alle Akteure der Rettungskette mittels einer digitalen Vernetzung in ihren Aufgabengebieten zu unterstützen. Dabei können beispielsweise Therapieentscheidungen dokumentiert, Selektionen des optimalen Krankenhauses durchgeführt und schon vorab Daten an das entsprechende Schockraumteam übermittelt werden. Dies kann mittels moderner Interfaces wie Augmented Reality, Sprachsteuerung und dem Einsatz weiterer Sensor- und IoT- Gerätedaten erfolgen. Für die Konzeption einer entsprechenden Softwarearchitektur heißt das, dass die Kommunikationswege aller Beteiligten abgebildet und technisch innerhalb des 5G- Netzwerkes verfügbar gemacht werden müssen, sodass alle generierten Daten mittels Edge Computing verarbeitet werden. Hierbei ermöglicht das Edge Computing ebenfalls die Analyse der Daten nahezu ohne Verzögerung, was wiederum die Notfallversorgung weiter optimiert.
