Das 5G.NRW-Förderprojekt „Vom Ersthelfer zum Schockraum: Medizin- und Verkehrstelematik für die umfassende Versorgung von Schwerstverletzten mit 5G“ – oder kurz „euriale“ – beschäftigt sich mit der datengetriebenen Optimierung der Prozesse in der Rettungskette auf der Basis von 5G-Technologie. Besonders wichtig ist hierbei der Blick auf das Gesamtsystem aus Endgerät, 5G-Infrastruktur und Datendiensten in der Edge-Cloud.
Die Projektpartner analysieren dazu die fachlichen und technischen Anforderungen für die störungsfreie und sichere Übertragung von notfallbezogenen Daten in Verbindung mit Medien wie hochauflösenden Video-Streams oder Bildern über 5G, die dann allen Akteuren innerhalb der Rettungskette schon während des Einsatzes in einem dynamischen Datenraum zur Verfügung stehen. Die Daten im Datenraum werden von allen Beteiligten sukzessive ergänzt, um jederzeit ein möglichst vollständiges Bild der aktuellen Situation abzubilden und damit eine optimale Datenbasis für Einsatzplanung und Optimierung der Patientenversorgung bereitzustellen.
Das Ergebnis der aktuellen Kontext- und Anforderungsanalyse beschreibt das Nutzungsszenario und bildet den Anwendungsfall als Prozess ab. Anhand von Personas werden Anforderungen aus der individuellen Sicht eines Ersthelfers, Rettungssanitäters, Notarztes oder Schockraum-Mitarbeiters abgeleitet. Die Analyse wird abschließend mit den Erkenntnissen aus einer umfassenden Nutzerbefragung ergänzt und finalisiert. Daraus ergeben sich konkrete Anforderungen an das Komplettsystem, die dann im Rahmen der folgenden Feinkonzeption spezifiziert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei neben der Verfügbarkeit der verschiedenen Dienste auf der „Compliance“, also der Schaffung einer hochsicheren Infrastruktur, die sowohl technisch als auch prozessual den Umgang mit hochsensiblen Daten ermöglicht und rechtssicher abbildet.