Vom 15.11.2021 bis 18.11.2021 hatte das Projektkonsortium die Möglichkeit, das Förderprojekt euriale auf der Medica 2021 in Düsseldorf am Gemeinschaftsstand des Landes NRW in Halle 12 zu vertreten. Neben einem informativen und aufschlussreichen Austausch mit Vertretern unterschiedlicher Berufs- und Interessensgruppen über den derzeitigen Projektstand sowie das Gesamtkonzept konnten verschiedene Eindrücke und Erfahrungen hinsichtlich neuer technischer Innovationen und Ansätze im Medizinbereich gewonnen werden.
Im Projekt euriale wird an einer integrierten Lösung für mobile Retter, Rettungssanitäter und Notärzte geforscht, um frühzeitig wertvolle Daten an der Einsatzstelle zu sammeln. Neue innovative Produkte, Dienstleistungen und Lösungen mit hoher Relevanz für euriale können hierbei unterstützen und wurden auf der Medica gezeigt. Unter anderem waren verschiedene Wearables in Form von Ringen, Uhren, Ketten oder auch Pflastern zur Erfassung von mannigfachen Vitalparametern ausgestellt. Zugelassen als medizinisches Produkt können sie direkt an der Einsatzstelle erste Vitalwerte ermitteln. Diese können über die gesamte Rettungskette bis hin zum Schockraum im euriale-Datenraum protokolliert werden. Vor Ort ist das Anbringen der kleinen Hilfsgeräte entweder bereits durch den mobilen Retter oder den Rettungssanitätern möglich.
Des Weiteren hat die erfolgreiche Podiumsdiskussion zu „cross-platform & cross-organizational data portability“ im Rahmen des MEDICA HEALTH IT FORUMs die Anknüpfungspunkte zur weiteren Verwendung der Daten aus dem euriale-Datenraum aufgezeigt. Zusammen mit Frau Prof. Sylvia Thun (HS Niederrhein, Charité Visiting Professor, Director of the Core Unit „eHealth and Interoperability“, BIH/Professor of Medical Informatics) und Stefan Höcherl (gematik, Strategy & standards) hat Jochen Meis (adesso mobile solutions GmbH) aus dem euriale-Konsortium verschiedene Themen zum Austausch von Daten zwischen Beteiligten im Gesundheitswesen über die eigenen Systemgrenzen hinaus diskutiert. Neben den standardisierten Austauschformaten wie HL7 FHIE wurde auch über die hohe Relevanz von Formaten zur Integration von Sensoren mit noch meist proprietärem Interface diskutiert. Zusätzlich zu den Punkten der Erfassung von Daten wurde über die gesellschaftsrelevante Frage diskutiert: „Wem gehören die eigenen Gesundheitsdaten?“ Da es viele Szenarien für die Verarbeitung der Gesundheitsdaten gibt, ist eine Beantwortung dieser Frage nicht so einfach möglich – das Eigentumsrecht der Daten bleibt ungeklärt.
Erfreulicherweise waren die Rückmeldungen hinsichtlich des Konzepts von euriale sowie der gesamten Außenwirkung des Projektes stets sehr positiv. Vor allem nach der Podiumsdiskussion hat sich durch verschiedene Gespräche ergeben, dass die Notwendigkeit zur Digitalisierung der Rettungskette eine hohe Relevanz aufzeigt – wobei gleichzeitig die aktuelle Situation, dass vereinzelt noch auf Papier gearbeitet wird, zu berücksichtigen ist. Basierend auf den geführten Gesprächen sowie den erworbenen Erkenntnissen lassen sich weitere Denkansätze, Ideen und Potenziale für euriale ableiten, welche in dem weiteren Projektverlauf hilfreich sind.